Stadt
Esslingen am Neckar
Amt
für Sozialwesen 19.07.2011
Sachbearbeiter/in:
Bernd
Berroth; Peter Geier; Esther Breuninger
50/259/2011
V O R L A G E
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Betriebsausschuss städtische Gebäude
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18.07.2011
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Ausschuss für Bildung, Erziehung und Soziales
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20.07.2011
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Gemeinderat
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25.07.2011
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Betreff: Ausbau der Grundschule
Pliensauschule zu einer Ganztagesschule
I. Antrag
1.
Dem Antrag auf Einrichtung einer teilgebundenen Ganztagesschule mit
besonderer pädagogischer und sozialer Aufgabenstellung an der Grundschule
Pliensauschule Esslingen zum Schuljahr 2012/2013 wird zugestimmt.
2.
Die sich aus der Vorlage ergebenden Investitions-, Betriebs- und
Personalkosten werden in die Haushaltsplanung 2012 eingebracht.
3.
Die Verwaltung wird beauftragt, beim Land einen entsprechenden Antrag
gemäß § 30 i.V. mit § 22 SchG zu stellen.
4.
Das pädagogische Konzept der Schule zur Umsetzung des Ganztagesbetriebs
wird zustimmend zur Kenntnis genommen.
II. Haushaltsrechtliche Deckung
Haushaltsrechtliche Deckung
ist derzeit noch nicht gegeben. Die unter IV/5. dargestellten Kosten werden in
die laufende Haushaltsplanaufstellung 2012 der Teilhaushalte der Ämter 40 und
50 und den Wirschaftsplan der SGE eingebracht.
III. Folgekosten
1.
Zur Ermittlung
der Folgekosten Bauwerk aufgrund der geplanten Maßnahmen sind folgende
Parameter berücksichtigt:
a.
Die Fläche der
Schulgebäude vergrößert sich um 150,5 m² BGF (120,80 m² NGF).
b.
Der Anteil der
energetischen Sanierung beläuft sich lediglich auf die Maßnahmen Mensaanbau.
c.
Die
gegenwärtigen Heizenergiekosten können durch den Austausch des Heizkessels und
der Mess-, Steuer- und Regelungstechnik um rd. 20% verringert werden. Andere
Kennwerte des Bestandsgebäudes verändern sich nicht.
Die Folgekosten der geplanten Maßnahmen aus:
-
Instandhaltung
-
Abschreibung
-
Verwaltungskosten
belaufen sich für die Jahre 2012 – 2016 auf 52.917,00
EUR/a, für die Jahre 2017 – 2021 auf 58.797,00 EUR/a und für die Jahre 2022 –
2025 auf 54.695,00 EUR/a (s. Anlage 6).
2.
Für die
Außenanlagen an der Pliensauschule ergeben sich keine Veränderungen der
bisherigen Aufwendungen, da die Gesamtfläche der Außenanlagen durch die
geplante Anbaulösung verringert wird.
3.
Die zusätzlichen
Betriebskosten (Reinigung, Heizung etc.) belaufen sich auf 5.000,- €/Jahr.
4.
Die Folgekosten
der Ausstattung in Höhe von 33.000,00 EUR belaufen sich bei einer
Abschreibungsdauer von 10 Jahren auf insgesamt 3.300,00 EUR pro Jahr (s. Anlage
6).
5.
Folgekosten
Personal Freizeitpädagogik
2012
|
2013
|
2015
|
ab 2016 pro Jahr
|
ca. 7.167,- Euro
|
28.667,- Euro
|
71.667,- Euro
|
86.000,- Euro
|
6.
Folgekosten
Personal Mensa
2012
|
2013
|
2014
|
ab 2015 pro Jahr
|
ca. 8.100,- Euro
|
ca. 21.440,- Euro*
|
ca. 24.193,- Euro*
|
ca. 29.700,- Euro*
|
*abhängig von der tatsächlichen Anzahl der EssensteilnehmerInnen
7.
Die in Ziffer 1
– 6 detailliert ausgewiesenen Folgekosten summieren sich im ersten vollen
Betriebsjahr 2013 auf 111.324,- €, nach Einrichtung aller 4 Klassen auf 176.917,-€/Jahr
IV. Begründung
1.
Ausgangslage
1.1 Ganztagsprogramm Land Baden-Württemberg
Die
alte Landesregierung hat am 20.02.2006 das Ganztagsschulprogramm „Ausbau und
Weiterentwicklung der Ganztagsschulen in Baden-Württemberg“ beschlossen. Danach
sollten 40% der allgemeinbildenden Schulen in Baden-Württemberg bis zum
Schuljahr 2014/2015 Ganztagesbetreuungsangebote machen oder als anerkannte
Ganztagesschulen geführt werden. Die Schüler/innen sollten bei Bedarf eine
Ganztagesschule (GTS) in erreichbarer Nähe besuchen können. Das Land setzte
sich zum Ziel mindestens 300 Ganztagsgrundschulen im Verbund mit einer
Ganztageshauptschule und 50 „selbständige“ Ganztagsgrundschulen jeweils mit
besonderer pädagogischer und sozialer Aufgabenstellung auszubauen.
1.2
Ausbau der Ganztagsgrundschulen und Bedarfsplanung
Schulkindbetreuung in Esslingen
In
der Bedarfsplanung 2010 sind für den Bereich der Schulkindbetreuung die
zukünftigen Ganztagesschüler/innnen der Pliensauschule ab 2012
mitberücksichtigt. Aufgrund des Ausbaus der ganztägigen Betreuung im Bereich
der Kindertageseinrichtungen mit einer Versorgungsquote in 2013 von 29,17%,
muss sich die Versorgungsquote für ganztägige Schulkindbetreuung entsprechend
weiter steigern. Sie lag im Jahr 2010 bei 21,16% und soll bis 2013 auf ca. 27%
ansteigen.
Aktuell
gibt es in Esslingen 10 Grundschulen (GS) sowie 4 Grund- und Werkrealschulen
(GS/WRS). Von diesen insgesamt 14 Grundschulen sind bisher 3 Schulen als
teil-gebundene Ganztagsgrundschulen ausgebaut.
|
Schule
|
Anzahl der
Gruppen
|
Anzahl Plätze
|
1
|
GS
Burgschule
|
2
GTS Züge (teilgebunden)
|
160
– 216
|
2
|
GS
Herderschule
|
(teilgebunden)
|
80
– 108
|
3
|
GS
Waisenhofschule
|
1
GTS Zug
(teilgebunden)
|
80
– 108
|
|
|
Gesamt:
|
320 – 432
|
Die
Stadt Esslingen hat sich bisher bei den Grundschulen grundsätzlich auf die
Einrichtung von gebundenen bzw. teil-gebundenen GTS festgelegt (Zeitrahmen von
4 Tagen mit mind. 8 Zeitstunden). Dahinter steht die Überzeugung, dass die aus
pädagogischen Gründen wünschenwerte Rhythmisierung des Schulalltags nur an
verbindlich ausgestalteten GTS konsequent umgesetzt werden kann.
Das
Land stellt hierfür 6 Lehrerwochenstunden je Ganztagsklasse zur Verfügung. Nach
den bisherigen Schulbauförderungsrichtlinien des Landes (SchBauFR) können
i.d.R. 33% des zuschussfähigen Baufwandes bezuschusst werden und zusätzlich
sind für die ganztägigen Angebote an Schulen Räume und Flächen für den Essens-,
Betreuungs-, Freizeit- und Lehrerbereich förderfähig.
Die
Stadt Esslingen sieht insbesondere in Schulen mit besonderer pädagogischer und
sozialer Aufgabenstellung eine Notwendigkeit Ganztagsschulen einzurichten,
zumal diese mit finanziellen und personellen Ressourcen des Landes ausgestattet
werden und die Eltern keine Gebühren entrichten müssen. Unterstützungssysteme
mit qualifizierten Fachkräften der Freizeitpädagogik und Jugendsozialarbeit
tragen dazu bei, Bildungsbenachteiligung zu vermeiden und die Bildungschancen
benachteiligter Kinder zu verbessern. Der Sozialdatenatlas 2009 weist die
Pliensauvorstadt als einen Stadtteil mit besonderer sozialer Bedarfslage aus.
Entsprechend der aktuellen Übergangsstatistik in die weiterführenden Schulen
weist die Pliensauschule die höchste Übergangsquote aller Grundschulen in die
Werkrealschule aus.
Mit
diesem Angebot sollen jedoch alle Schüler/-innen aus allen
Bevölkerungsschichten des Schulbezirks
angesprochen werden. Eine Brennpunktzuschreibung und eine Selektion innerhalb
der Schulen in „prekären“ Ganztagszug und „normalen“ Halbtagszug sind durch die
konzeptionelle Ausgestaltung dieser Ganztagesschulen zu vermeiden. Dies bleibt
für alle Esslinger Ganztagesschulen eine zentrale Aufgabenstellung.
Zum
jetzigen Zeitpunkt gibt es folgende konkrete Ausbauplanung im Bereich der
Ganztagesgrundschulen in Esslingen:
|
Schule
|
Anzahl der
Gruppen
|
Anzahl Plätze im Endausbau
|
Beginn
Schuljahr
|
4
|
GS
Pliensauschule
|
1
GTS Zug (teilgebunden)
|
80
– 108
(aktuell
20 Plätze flex. NB)
|
2012/2013
|
5
|
GS
Mettingen
|
1
GTS Zug
(teilgebunden)
|
80
– 108
|
2013/2014
|
1.3
Koalitionsvertrag neue Landesregierung
Schon die alte Landesregierung kündigte zuletzt an,
die Ganztagesschule künftig in das
Schulgesetz aufzunehmen. Laut Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung
soll die Ganztagsschule künftig als Regelform für alle Schularten im
Schulgesetz verankert werden. Das Schulmittagessen soll damit fester
Bestandteil eines stimmigen Ganztagsschulkonzeptes sein. Klärungsbedürftig ist
diesbezüglich die Frage, ob die Verantwortung der Aufsicht des Mittagessens
weiterhin beim kommunalen Träger oder folgerichtig zukünftig beim Land liegt.
Endgültige Klarheit darüber wird das neue Schulgesetz bringen.
Möglicherweise
wird die neue Landesregierung auch die Schulbauförderung für Ganztagsschulen
verbessern. Der Förderantrag wird deshalb erst unmittelbar vor Antragsschluss
eingereicht, um eine eventuell bis dahin erhöhte Förderung in Anspruch nehmen
zu können.
1.4 Elternumfrage
Betreuungsbedarf
Im
April 2010 führte das Amt für Sozialwesen in allen zum Schulbezirk der
Pliensauschule gehörenden Kindertageseinrichtungen eine Umfrage zur Erfassung
des zukünftigen Schulkindbetreuungsbedarfes durch. Es wurden insgesamt 198
Eltern angeschrieben. Bei einer Gesamtrücklaufquote von 54% (106 Eltern) ergab
sich folgender Bedarf:
|
Jahrgang
2007
(Schuleintritt
2013/2014)
in
%
|
Jahrgang
2006
(Schuleintritt
2012/2013)
in
%
|
Jahrgang
2005
(Schuleintritt
2011/2012)
in
%
|
Kein
Bedarf
|
6
|
15
|
21
|
Frühbetreuung
|
13
|
13
|
12
|
Bis
14 Uhr
|
16
|
6
|
10
|
Bis
16 Uhr
|
16
|
13
|
10
|
GTS
|
34
|
50
|
40
|
52
|
38
|
48
|
Bis
16 Uhr oder GTS
|
13
|
6
|
5
|
Frühbetr.
+ GTS
|
3
|
6
|
5
|
Gesamt
|
100
|
100
|
100
|
Wenn
man diese drei Jahrgänge zugrundelegt, dann wurde für durchschnittlich 50% der Kinder ein Bedarf an Ganztagesschule
angemeldet. Hinzu kommen noch 13% an Kindern, die eine Betreuung bis 16 Uhr
(flexible Nachmittagsbetreuung) benötigen.
Die Verwaltung beabsichtigt die Öffnungszeiten der
Kindertageseinrichtungen (Kita Weilstraße und Uhlandstraße bis 17.30 Uhr) und
der Ganztagesschule aufeinander abzustimmen.
2.
Umbaumaßnahmen
Auf
der Grundlage dieser Rahmenbedingungen wurden die Planungen vom Amt für
Sozialwesen, dem Schul- und Sportamt und den Städtischen Gebäude Esslingen in
enger Abstimmung mit der Pliensauschule vorangebracht. Die 3-zügige Grundschule
soll einen Ganztageszug erhalten. Das bedeutet, die Schule benötigt ausreichend
Klassenzimmer (incl. 2 Vorbereitungsklassen und 1 Grundschulförderklasse),
Gruppen- und Fachräume und eine Mensa für ca. 100 Kinder. Der Raumbedarf für
Schulsozialarbeit, Freizeitpädagogik und Grundschulbetreuung und die
Personalausstattung wurde entsprechend den Standards der bisherigen
Ganztagesgrundschulen zugrunde gelegt. Abzuwarten bleibt, welche konkreten
Änderungen sich aus der zukünftigen Verankerung der Ganztagsschule im
Schulgesetz und aus der von der Koalition beabsichtigte Anpassung der
Schulbauförderrichtlinien „an die Erfordernisse einer modernen Pädagogik“
ergeben.
Um
die Ziele einer Ganztagesschule zur Verbesserung der Förderung von Grundschulkindern
mit Hilfe baulicher Maßnahmen zu erreichen, wurden im Rahmen der vorhandenen
Baukörper (Baujahr 1913 / 1951) unterschiedliche Varianten untersucht, um eine
wirtschaftlich sinnvolle und gleichzeitig qualitativ hochwertige Einrichtung an
der Pliensauschule zu schaffen.
Die
Nutzung von Flächen im Bereich des Erdgeschosses, i.e. die ehemalige
Hausmeisterwohnung und großzügig vorhandene Nebenflächen in Richtung
Breitestraße machen es möglich, Räume für die Ganztagesbetreuung,
Schulsozialarbeit und Freizeitpädagogik einzurichten.
Gleichzeitig
können in den oberen Geschossen bisher nur unzureichend genutzte Raumzuschnitte
und Nebenflächen in Räume mit Aufenthaltsqualität umgewandelt werden, sodass
der Großteil der Funktionen für die Pädagogik im Bestand eingerichtet werden
kann (s. Anlage 1-5).
Als
zusätzliche Anforderungen sind Maßnahmen des Brandschutzes und der
energetischen Sanierung im Bestand geplant. Die Aufwendungen für die
zusammengefassten Arbeiten belaufen sich einschl. der Nebenkosten auf 626.024,70
EUR (s. Anlage 5).
Um
die Umsetzung der Anforderung einer Ganztagesschule zu erfüllen, sind weitere
Flächen als Mensa mit Küchen- und Personalbereich notwendig, die aufgrund der
Anforderungen zusätzliche Flächen erforderlich machen. Die Planung sieht vor,
diese Flächen mit Hilfe eines Anbaus im Erdgeschoss – zugeordnet zur
Schulhoffläche und mit Anbindung an den Freibereich - zu schaffen (s. Anlage
1-4). Eine Unterbringung innerhalb der vorhandenen Grundrisse der
Bestandsbauten kann wirtschaftlich nicht erreicht werden.
Überlegungen
zur Unterbringung von notwendigen Mensaflächen im nicht ausgebauten Dachbereich
des Hauptgebäudes wurden aus Gründen der Erreichbarkeit, des Wärmeschutzes und
der Sicherheit nicht weiterverfolgt.
Die
Gesamtkosten für die Schaffung der notwendigen Infrastruktur (Mensa, Küche,
Personalbereich) belaufen sich – einschl. Ausstattung und Außenanlagen – auf
583.774,88 EUR (s. Anlage 5). Bei der Ermittlung der Gesamtkosten sind
Maßnahmen zur Schaffung von Anforderungen an die Barrierefreiheit nach DIN
18040 nicht berücksichtigt. Die zusätzlichen Kosten für die Umsetzung dazu
erforderlicher Maßnahmen betragen rd. 450.000,00 EUR.
Bei
der Ermittlung der dargestellten Gesamtkosten wurden die Vorgaben zur
Energetischen Sanierung von An- und Umbauten berücksichtigt: der geplante
Bauabschnitt Mensa ist mit entsprechenden baukonstruktiven Verbesserungen zur
Erzielung einer 20%-igen Unterschreitung der Vorgaben der derzeit geltenden
Energie-Einsparverordnung (EnEV) geplant. – zusätzliche Verbesserungen des
energetischen Standards ergeben sich durch den Austausch der veralteten
Gasheizkessel und der Mess-, Steuer- und Regeltechnik (MSR) im Bestand. Im
Rahmen des Konjunkturpakets 2 der Bundesregierung wurden bereits 170.000,00 EUR
im Bereich der Fassadensanierung des Anbaus von 1951 investiert.
3.
Raumprogramm
und Personalbedarf Jugendsozialarbeit (JSA), Freizeitpädagogik (FZP) und
Grundschulbetreuung (GSB)
Im Zusammenhang mit der
Hauptschulentwicklungsplanung wurde ein Raumprogramm für Ganztageshauptschulen
und Ganztagesgrundschulen erarbeitet (Vorlage 40/235/2009), in welche auch die
Erfahrungen der bestehenden drei Ganztagesgrundschulen eingeflossen sind. Zur Raumgestaltung und Raumorganisation ist ein
ganzheitlich durchdachtes Raumkonzept mit hoher Aufenthalts- und
Nutzungsqualität unabdingbar. Die "Schule als Lebensort" muss das
Leben und Lernen
im
Ganztag in einer kindgerechten Atmosphäre ermöglichen. Die Schüler/-innen einer
Ganztagesschule benötigen für diese ausgedehnte Zeitspanne des Schulalltags den
Kinderbedürfnissen angepasste Umwelten und Ausstattungen. Es müssen
differenzierte, an Funktionsbereichen orientierte ungebundene
Freizeit-/Spielmöglichkeiten, gebundene Freizeit-/Wahlangebote,
Rückzugsmöglichkeiten /Ruheangebote und Treffmöglichkeiten geschaffen werden.
Aktiv- und bewegungspädagogische Angebote sind wichtige Elemente eines
Ganztageskonzeptes.
Aus
pädagogischer Sicht und aus Vertretungsgründen ist es sinnvoll die Gruppen- und
Funktionsräume sowie das Büro von FZP und GSB auf eine Ebene zu legen. Die
inhaltliche Zusammenarbeit aber auch die Zusammenlegung von Gruppen in weniger
frequentierten Zeiten wird dadurch erleichtert.
Eine
echte Ganztagesschule benötigt zudem eine ausreichende personelle Ausstattung:
Diese orientiert sich an den in Esslingen gültigen Standards. Das
Personalkonzept wurde im Rahmen der Hauptschulentwicklungsplanung auch für die
Grundschulen neu überarbeitet und das Modell des „Sozialpädagogischen Teams“
(SPT) entwickelt. Das SPT setzt sich aus den pädagogischen Fachkräften der JSA,
FZP und GSB zusammen. Die Jugendsozialarbeiterin fungiert als Koordinatorin und
ist Ansprechpartnerin für die Schulleitung und die Leitung JSA und FZP im Amt
für Sozialwesen. Im pädagogischen Team werden pädagogische und organisatorische
Aufgaben strukturiert und regelmäßig besprochen.
Die
Grundschulbetreuung hält zum Schuljahr 2011/2012 eine Frühbetreuungsgruppe (20
Plätze), eine 14-Uhr-Gruppe (20 Plätze) und eineinhalb 16-Uhr-Gruppen (30
Plätze) vor. Die Verwaltung geht davon aus, dass das Frühbetreuungsangebot und
das Angebot der verlässlichen Grundschule bis 14 Uhr weiterhin nachgefragt und
aufrechterhalten wird. Die Personalausstattung bleibt hierfür unverändert.
Die
16-Uhr-Gruppe wird entsprechend dem jährlichen Ausbau des Ganztageszuges (pro
Jahr eine Ganztagsklasse) zurückgefahren. Ab dem Schuljahr 2012/2013 werden
keine neuen Kinder mehr in der 16 Uhr-Gruppe aufgenommen. Das Personal dieser
16-Uhr-Gruppe kann dann in die Freizeitpädagogik übernommen werden.
Das
pädagogische Konzept der Pliensauschule
sieht einen sukzessiven Ausbau vor. Pro Jahr wird jeweils eine neue
Ganztagesklasse entstehen, so dass erst nach 4 Jahren ein kompletter
Ganztageszug besteht. Demenstprechend entsteht für die FZP pro Jahr und Klasse
ein Personalbedarf von einer 50%-Stelle. Im Endausbau werden 4 Freizeitpädagogen/innen
(jeweils 50%) für den Ganztagesbetrieb benötigt.
Laut Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung
soll die Ganztagsschule künftig als Regelform für alle Schularten im
Schulgesetz verankert werden. Das Schulmittagessen soll damit fester
Bestandteil eines stimmigen Ganztagsschulkonzeptes sein. Klärungsbedürftig ist
diesbezüglich die Frage, ob die Verantwortung der Aufsicht des Mittagessens
weiterhin beim kommunalen Träger oder folgerichtig zukünftig beim Land liegt.
Endgültige Klarheit darüber wird das neue Schulgesetz bringen. Aufgrund des
Zeitdrucks schlägt die Verwaltung vor, diese Personalkonzept vorläufig zu
beschließen, jedoch falls sich nach Inkrafttreten des neuen Schulgesetzes
Änderungen ergeben, dieses gegebenenfalls anzupassen und neu zu
beschließen.
4.
Mensa
Bei der Einrichtung einer Ganztagesschule ist der
Schulträger verpflichtet, an den Tagen ein Mittagessen für die
GanztagesschülerInnen anzubieten, an denen sie die GTS besuchen. An der
Pliensauschule werden dies 4 Tage/Woche sein.
Durch den sukzessiven Ausbau der GTS werden die
Essenszahlen über drei Jahre hinweg ansteigen und ab dem vierten Jahr dann ein
gleich bleibendes Niveau erreichen. Die Kinder der 16-Uhr-Gruppen werden
ebenfalls am Essen teilnehmen. Ihre Zahl reduziert sich sukzessive mit dem
Anstieg der GTS-Klassen.
Aus den o.g. Gründen wird die Mensa mit einer
Mitarbeiterin mit 20 Stunden/Woche ausgestattet. Unterstützt wird sie von einer
400.- €-Kraft (8 Stunden/Woche), deren Stundenzahl mit dem Anstieg der
Essenszahlen aufgestockt wird. Im Endausbau werden dann 2 MitarbeiterInnen mit
jeweils 20 Stunden/Woche in der Mensa arbeiten.
5.
Gesamtkosten
1.
Die baulichen Maßnahmen zur Einrichtung eines Ganztages-Schulbetriebs an
der Pliensauschule belaufen sich auf die Gesamtsumme von 1.209.800,00 EUR bei
der Berücksichtigung eines energetischen Standards von 20% unter der geltenden
Energie-Einspar-Verordnung (EnEV - s. Anlage 5). Die Minderkosten bei der
Berücksichtigung der geltenden EnEV-Regelungen betragen 25.620,00 EUR. Mit
Hilfe der verbesserten energetischen Ausführung können jährlich rd. 0,4 to CO2
zusätzlich eingespart werden.
2.
Innerhalb der Gesamtkosten sind die Aufwendungen für Maßnahmen an
Außenanlagen in einer Höhe von 75.640,00 EUR einschl. 22% Nebenkosten
berücksichtigt (s. Anlage 5).
3.
Für die Ausstattung der Bereiche Ganztagesschule sind Mittel in Höhe von
40.260,00 EUR einschl. 22% Nebenkosten vorgesehen (s. Anlage 5).
4.
Für das Haushaltsjahr 2012 sind Mittel in Höhe von 900.000,00 EUR im
Wirtschaftsplan der SGE zu berücksichtigen, für das Haushaltsjahr 2013 weitere
193.900,00 EUR. Die weiteren Sachkosten für Ausstattung und Außenanlagen für
die Haushaltsjahre 2012 und 2013 sind gem. Anlage 5, S. 3, dargestellt:
Sachkosten Möblierung Amt 40
einschl. Nebenkosten: 9.760,00 EUR
Sachkosten Möblierung Amt 50
einschl. Nebenkosten: 30.500,00 EUR
Sachkosten Außenanlagen Amt 67 einschl.
Nebenkosten: 75.640,00 EUR.
Bei einem erwarteten positiven Förderbescheid durch das
Regierungspräsidium Stuttgart zur Einrichtung des Ganztages-Schulbetriebs an
der Pliensauschule ist mit zusätzlichen Fördermitteln zu rechnen.
5.
Personalkosten
für die Freizeitpädagogik wachsen von 7.167,- € im Jahr 2012 bis auf 86.000,- €
ab 2016 an. Produktgruppe 21.10 (M5021101), Kostenstelle 50225300.
6.
Personalkosten
für die Mensakräfte wachsen von 8.100,- € im Jahr 2012 bis auf 29.700,- € ab
dem Jahr 2015 an. Produktgruppe 21.10, Kostenstelle 40115040.
6.
Antrag
auf Einrichtung einer Ganztagesschule und pädagogisches Konzept der
Pliensauschule Esslingen
Die
Gremien der Schule haben schon am 26.07.2010 (Gesamtlehrerkonferenz) und
10.11.2010 (Schulkonferenz) der Einrichtung eines Ganztagsschulzugs zugestimmt.
Die pädagogische Konzeption für die Ganztagesschule wird bis Mitte Juli
fertiggestellt und in der Sitzung als Tischvorlage vorgelegt. Die Verwaltung
muss den Antrag auf Einrichtung einer Ganztagesschule bis spätestens 01.
November 2011 beim Regierungspräsidium einreichen.
Amt 50 Amt
40 SGE Amt20
Dezernat
IV Dezernat III Dezernat II
Anlagen:
Anlage 1: Lage / Lageplan Pliensauschule
Anlage 2: Grundriss Ebene 0 (Mensa / Außenanlagen)
/ Grundriss Ebene 1
Anlage 3: Grundriss Ebene 2 / Grundriss Ebene 3
Anlage 4: Grundriss Ebene 4 / Ansichten
Anlage 5: Herstellungskosten /
Darstellung Einsparungen durch energetische Verbesserungen
Anlage 6: Folgekosten