Stadt Esslingen am Neckar
Amt für Sozialwesen 26.06.2012
Sachbearbeiter/in:
Renate Schaumburg;
Angelina Bartz
50/208/2012
V O R L A G E
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Ausschuss für Bildung, Erziehung und
Soziales
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04.07.2012
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Betreff:
Projekt
„gesund.ES“ – Teilnahme an der Landesinitiative „Gesund aufwachsen und leben in
Baden-Württemberg“
I. Antrag
Von dem Bericht wird Kenntnis genommen.
II.
Haushaltsrechtliche Deckung
Die Haushaltrechtliche Deckung ist im Budget des Amts für
Sozialwesen gegeben.
III.
Folgekosten
Für das Jahr 2013 werden Mehrausgaben an
Sachkosten in Höhe von 6.000 € in dem Produkt P 50311008 beantragt.
IV.
Begründung
Sachverhalt
Die schon 2010/11
gebildete Landesinitiative „Gesund aufwachsen und leben in Baden-Württemberg“
zielt auf die Planung und Durchführung kommunaler Gesundheitsförderung und zur
Vernetzung gesundheitsförderlicher Angebote in den Themenfeldern Ernährung, Bewegung, Lebenskompetenz,
soziale Teilhabe und geistige Aktivität ab. Die Initiative wird vom Ministerium
für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren durchgeführt und von
der Robert Bosch Stiftung finanziell gefördert.
Das Projektmanagement
obliegt dem Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg im Regierungspräsidium
Stuttgart. Es unterstützt Städte und Gemeinden unter anderem bei dem
Wissenstransfer mit anderen Städten und Gemeinden sowie der Vermittlung von
qualitätsgesicherten Maßnahmen und Angeboten. Gleichzeitig wird aus
unterschiedlichen kommunalen Akteuren, die einen Bezug zu Gesundheit bzw.
Gesundheitsförderung, Bildung und Soziales haben, ein Netzwerk gebildet. Das
Ziel des Netzwerkes ist es, die vielfältigen Aktivitäten zur
Gesundheitsförderung abzustimmen, Ressourcen zu bündeln, Über- bzw. Unterversorgung
zu identifizieren und Parallelstrukturen zu vermeiden.
Die Laufzeit der
Initiative ist bis Dezember 2013 begrenzt. Das Institut für Stadtplanung und
Sozialforschung Weeber+Partner ist vom Land mit der prozessbegleitenden Beratung
und für die Bestandsanalyse der Gesundheitsangebote vor Ort beauftragt. Von
teilnehmenden Kommunen wird erwartet, dass sie für die notwendige Koordination
eine Fachkraft mit zumindest 30 % Arbeitsauftrag zur Verfügung stellen.
Ziele der Initiative
Die
Erhaltung und Steigerung der Lebensqualität und -kompetenz für alle Einwohner
durch Änderungen im Lebensstil und in den Lebensräumen ist das vorrangige Ziel
der Landesinitiative „Gesund aufwachsen und leben in Baden-Württemberg“. Um
Gesundheit zu verbessern, zu erhalten und zu schützen muss ein
gesundheitsförderliches Umfeld vorhanden sein, d.h. es sollen Strukturen
geschaffen werden, die im Wohnumfeld, in Kindergärten, Schulen und im Alltag
ausreichend und leicht zugängliche Bewegungsräume bieten, Informationen
bereitstellen und eine gesunde Ernährung ermöglichen.
Ein
weiteres zentrales Anliegen der Initiative ist die Einbindung der Bevölkerung
in den Planungs- und Durchführungsprozess um Kindern, Jugendlichen, Familien
und älteren Menschen eine selbstbestimmte Beeinflussung ihrer Lebensbedingungen
zu ermöglichen. Zur Erreichung dieser Ziele sollen kommunale Netzwerke zur
Gesundheitsförderung nachhaltig aufgebaut werden.
Planung und Durchführung des Projektes
„gesund.ES“
In
der Stadt Esslingen ist bereits eine große Anzahl an Angeboten und Ressourcen
der Gesundheitsförderung und Prävention vorhanden. Es fehlt aber an einer
systematisierten, vorausschauenden Zusammenarbeit.
Vor
diesem Hintergrund war es zum Jahresende 2011 kurzfristig gelungen, in die Landesinitiative
aufgenommen zu werden. Neben der Stadt Esslingen sind bislang sechzehn weitere
Städte und Gemeinden beteiligt.
Die
Projektkoordination wurde zum 01.04.2012 Frau Angelina Bartz mit 30 % einer Vollzeitstelle
übertragen. Frau Bartz hat an der Uni Stuttgart den Master Studiengang Empirische
Politik- und Sozialforschung mit dem Schwerpunkt Soziologie absolviert. Der Personalkostenaufwand
kann im Rahmen des Stellenbudgets bei Amt 50 getragen werden.
Unter
dem Projektnamen „gesund.ES“ ist nun auf kommunaler Ebene zu koordinieren und
abzustimmen, welche Zielgruppen bislang erreicht werden und welche nicht. In diesem Zusammenhang wird von der Stadt
Esslingen gemeinsam mit Weeber+Partner eine auf bestimmte Themenbereiche
bezogene Bestands- und Bedarfsanalyse durchgeführt. Es werden bestehende
Strukturen (Gremien, Netzwerke) und Angebote erhoben. Auf dieser Grundlage
sollen in einem weiteren Schritt der örtliche Bedarf ermittelt, Schwerpunkte
aufgegriffen, bereits vorhandene Angebote der Gesundheitsförderung und der Prävention
besser vernetzt und erweitert sowie bedarfsangepasste und zielgruppenspezifische Maßnahmen in
verschiedenen Lebenswelten umgesetzt werden.
Mit
einem solchen Profil der Stadt Esslingen können nicht nur Potenziale und Ressourcen
herausgearbeitet, sondern auch Schwachstellen und Problemlagen identifiziert werden. Außerdem können auch neue
Veranstaltungen ins Leben gerufen werden, wie beispielsweise Gesundheitstage
oder Zukunftswerkstätten, in denen verschiedene Gesundheitsthemen behandelt werden und in
die die Öffentlichkeit miteinbezogen wird. Parallel zu diesen Planungs- und
Umsetzungsschritten ist eine regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit in Form von
Pressemitteilungen, einer Internetpräsenz, etc. notwendig, um die
Aufmerksamkeit und Akzeptanz der Bevölkerung zu steigern.
Damit das Projekt
„gesund.ES“ und damit die kommunale Gesundheitsförderungsplanung umgesetzt
werden kann wird ein interdisziplinärer Runder Tisch eingerichtet, bestehend aus Akteuren der Stadtverwaltung
verschiedener Fachbereiche, des Gesundheitsamts
Esslingen, der Hochschule Esslingen, des Klinikums Esslingen, des Landesgesundheitsamtes
Baden-Württemberg und dem Institut für Stadtplanung und Sozialforschung
Weeber+Partner:
Bartz, Angelina
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Koordination, Stadt
Esslingen
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Bergmann, Christian
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Amt für Sozialwesen,
Stadt Esslingen
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Berroth, Bernd
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Amt für Sozialwesen,
Stadt Esslingen
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Illik-Brücher, Nikolaus
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Amt für Sozialwesen,
Stadt Esslingen
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Kunert, Heike
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Amt für Sozialwesen,
Stadt Esslingen
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Schaumburg, Renate
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Amt für Sozialwesen,
Stadt Esslingen
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Stötzler-Nottrodt,
Stephan
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Referat für Integration
und Migration, Stadt Esslingen
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Dr. Nebe, Constanze
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Gesundheitsamt,
Landkreis Esslingen
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Dr. Scheuermann, Dominique
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Gesundheitsamt,
Landkreis Esslingen
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Pickl, Max
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Schul- und Sportamt,
Stadt Esslingen
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Prof. Kaba-Schönstein,
Lotte
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Hochschule Esslingen
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Steffen, Gabriele
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Institut für
Stadtplanung und Sozialforschung Weeber+Partner
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Dr. Dietze, Anja
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Klinikum Esslingen
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Geiselhart, Ines
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Klinikum Esslingen
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Mixich, Andrea
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Klinikum Esslingen
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Dr. Sammet, Torben
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Landesgesundheitsamt
Baden-Württemberg
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Gabriele Fröhlich
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Volkshochschule
Esslingen, angefragt
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Gisela Rehfeld
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Geriatrisches Zentrum
Kennenburg, angefragt
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Für die Durchführung von
zwei Zukunftswerkstätten, die Herstellung von Flyern, Informationsmaterial zur
Öffentlichkeitsarbeit werden 2013 Miet-, Druck- und weitere Sachkosten in Höhe
von 6.000 € anfallen.
Erwartete positive Effekte
In der Stadt Esslingen
bestehen gute Voraussetzungen, vorhandene gesundheitsförderliche Angebote zu
vernetzen und an die Lebenswelten und Bedürfnisse aller Bevölkerungsgruppen
anzupassen. Durch das Projekt „gesund.ES“ werden folgende positive Effekte
verfolgt:
-
die Gesundheit
der Bevölkerung wird gesteigert,
-
die Familien-
und die Generationenfreundlichkeit werden erhöht,
-
Doppelstrukturen
werden vermieden,
-
Unter-/Überversorgung
wird identifiziert und
-
Zielgruppen
werden besser erreicht.
Abschlussbericht und Ausblick
Der
Runde Tisch setzt die begonnene Netzwerkarbeit fort. Auch nach Abschluss des
Projektes möchte die Stadt Esslingen das Thema Gesundheit in das kommunalpolitische
Geschehen mit einbinden. Bei der Etablierung neuer Maßnahmen und Angebote wird
darauf geachtet, dass mit diesen Fähigkeiten und Strukturen erzeugt werden, die
nachhaltig bestehen. Die Aktivitäten, die im Rahmen des Projektes „gesund.ES“
durchgeführt worden sind, werden in einem Abschlussbericht dokumentiert und
fließen als Handlungsempfehlungen in die Sozial- und Gesundheitsplanung ein.
Amtsleiter Dezernent Amt
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